Mobbing-Opfer haben ein um 46 Prozent erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken

Rom – Mobbing-Opfer haben nicht nur mit einem oft verminderten Selbstwertgefühl zu kämpfen, sondern sind offensichtlich auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Das berichtet nun die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Bezug auf eine Studie der University of Copenhagen und der Stockholm University.

Die Studie, deren Ergebnisse in Italien in der Fachzeitschrift „Diabetologia“ veröffentlicht worden sind, habe gezeigt, dass Personen, die eigene Mobbingerfahrungen oder Erfahrungen mit Gewalt am Arbeitsplatz gemacht hätten, einem 46 Prozent höheren Risiko ausgesetzt seien, an einer Typ-2-Diabetes zu erkranken, als Personen ohne Mobbingerfahrungen. Männer und Frauen seien dabei gleichermaßen betroffen.

Es sei jedoch schwierig, die genauen Mechanismen auszumachen, zitiert Ansa mit Maria Ida Maiorino eine Spezialistin für Endokrinologie und Erkrankungen des Metabolismus an der „Seconda Università“ von Neapel: „Die Hypothese ist die, dass es deshalb passiert, weil eine Stressreaktion häufig von Hormonen begleitet wird, die sich negativ auf die Insulinregulierung auswirken, also auf das Hormon, dass den Blutzuckerspiegel reguliert.“ Außerdem ziehe Stress oft Verhaltenskompensationen nach sich, die sich in Gewichtszunahme äußerten – bedingt durch eine Verringerung der Nachtruhe und eine vermehrte Kalorienzufuhr. Die Gewichtszunahme wiederum sei mit der Diabetes verbunden.

Einbezogen wurden in die Studie 45.905 Personen aus Schweden, Finnland und Dänemark im Alter zwischen 40 und 65 Jahren. Noch müsse aber geklärt werden, ob eine Zurückdrängung gesellschaftlicher Phänomene wie Mobbing das Auftreten neuer Fälle von Diabetes verringern könne. (nja)

Foto: Pixabay / Myriams-Fotos

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